Silja Kempinger Medienkompetenz Hatespeech Training

Medienkompetenz vs. Hatespeech

Kompetenz im Umgang mit den längst nicht mehr neuen Medien: nicht genügend. Und das sowohl bei Digital Natives, als auch bei den weniger jungen. Und noch viel mehr in den Institutionen unseres Landes, allen voran den Schulen. Medienkompetenz als Schlüssel zu einem erquicklichen Miteinander im Netz ist derzeit Mangelware. Eine Besserung ist nicht in Sicht, das Gefahrenpotenzial groß und schon allzu sichtbar.

Ahnungslose Kids, überforderte Erwachsene

Während Kids und andere Digital Natives mit großer Selbstverständlichkeit die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke erforschen und nutzen, fehlt es gleichzeitig oft in erschreckendem Ausmaß an Wissen über Datenschutz, rechtliche Relevanz von Äußerungen, Manipulations-Techniken und das Erkennen von Absendern und ihren Zielsetzungen.

Ebenfalls nicht ausreichend vorhanden: Selbstverständlichkeiten wie „Netiquette“ oder einfach Benimmregeln, die dafür sorgen, dass Diskussionen nicht aus dem Ruder laufen – was ja im Offline-Leben eher selten geschieht, online aber fast Alltag ist. Nicht SCHREIEN, auf Provokationen nicht eingehen, Fragen stellen, Quellen hinterfragen, Meinungen als solche erkennbar machen („ich denke, dass …“) und nicht als Fakten präsentieren, Pauschal-Urteile vermeiden, Einfühlungs-Vermögen und Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen zeigen.

Die ältere Generation hinkt bei allgemeiner Medien-Inkompetenz der Jugend im übrigen nur leicht hinterher, dazu kommt oft noch eine Überforderung mit der technischen Handhabung und NutzerInnenführung.

Klug gegen Hass

Medienkompetenz schützt vor Hatespeech und seinen Folgen, und das gleich in mehrerer Hinsicht: Sie reduziert die Wahrscheinlichkeit, selbst zum Täter/zur Täterin zu werden, weil sie dabei hilft, Informationen richtig einzuordnen. Sie schützt davor, manipuliert und aufgestachelt zu werden von Kräften, die sich erhoffen, von Angst und Zwietracht zu profitieren. Und Medien-Kompetenz hilft dabei, auf Hatespeech angemessen zu reagieren: deradikalisierend, aufklärend oder in extremen Fällen durch das Melden von Beiträgen oder das Einschalten der Behörden bei Äußerungen, die beispielsweise unter den Tatbestand Verhetzung, Beleidigung oder unter das NS-Verbotsgesetz fallen.

Schule im Sumpf

Unsere Schule ist derzeit nicht für die Aufgabe gerüstet, Medienkompetenz zu vermitteln. Wie in einem Sumpf steckt sie in ihren trägen Strukturen und veralteten Methoden fest. Und sie wird sich nicht in absehbarer Zeit rüsten können für die Aufgaben, die sie schon seit Jahren vernachlässigt.

Die Folgen dieser jahrelangen Vernachlässigung zeigen sich mittlerweile in aller Deutlichkeit. Höchste Zeit zu handeln.

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